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KORNVERSUCHSSPEICHER BERLIN
AFF ARCHITEKTEN, BERLIN
Aufstockung, Transformation und denkmalgeschützte Sanierung
Das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute denkmalgeschützte Gebäude, ein sechsgeschossiger Kastenspeicher auf quadratischem Grundriss, diente ursprünglich der wissenschaftlichen Erforschung der Getreidelagerung und ist heute ein bedeutendes Zeugnis der Berliner Wissenschafts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. In den Jahren 1909/10 fand die erste bauliche Erweiterung statt, wobei der Speicheranbau erneut als Versuchsbau für den neuartigen Einsatz von Stahlbeton fungierte. Nach einem Brand in den Jahren 1915/16 wurde auch die innere Holzkonstruktion des älteren Bauteils durch Beton ersetzt. Die Trichterspeicherdecken und der frühe Einsatz von Stahlbeton machen den Speicher historisch bedeutend. Nach der umfassenden Sanierung, Transformation und Dachaufstockung entstanden moderne Büroflächen und öffentliche Bereiche. Über eine Sequenz raumbildender Interventionen wurde das Gebäude zeitgemäß und behutsam saniert, wobei die Dachaufstockung die ursprüngliche Firsthöhe wieder aufnimmt und sich ablesbar mit dem bestehenden Mauerwerk verzahnt. Sensibel wurden alle Fassaden saniert und energetisch ertüchtigt. Großformatige Öffnungen ersetzen verspringend die Ausfachungen im Erweiterungsbau. Die gesamte Betontragstruktur wurde saniert. Teilbereiche der Decken wurden zurückgebaut, um räumliche Potenziale zu erschließen und erforderliche Raumhöhen zu generieren. Galerien aus Stahl zonieren den Raum neu. Ein neuer Erschließungskern verbindet beide Bauteile barrierefrei.