
Hauptpreis 2024 Mehrschalig
SYNAGOGENZENTRUM POTSDAM
HABERLAND ARCHITEKTEN, BERLIN
Neubau in historischer Umgebung
Das Synagogenzentrum in Potsdam ist ein weiterer Stadtbaustein der neu entstehenden Innenstadt. Die Synagoge fügt sich ein, aber tritt doch eigenständig auf. Sie steht mit ihrer sandfarbenen Ziegelfassade in der Tradition der Sakralbauten der Mark Brandenburg, während das Lochmauerwerk in der Fassade an orientalische Vorbilder angelehnt ist. Denn die Synagoge soll beides sein: Ein Haus, dass fest dem Ort verwurzelt ist, und wie seine Bewohner ein selbstverständlicher Teil der Stadt sein soll, aber auch ein Haus, das architektonisch Weltoffenheit signalisiert. Das Synagogenzentrum ist mehr als ein Gebetshaus; es dient auch als Versammlung und Lernort und umfasst sowohl eine Synagoge als auch ein Gemeindezentrum. Im Herzen der Stadt war ein großes Raumprogramm auf einem kleinen Grundstück unterzubringen, weshalb die Nutzungen in der engen Baulücke vertikal gestapelt sind. Im ersten Obergeschoss befindet sich der Hauptraum des Hauses, die Synagoge. Traditionell ist der Thoraschrein nach Osten, gen Jerusalem, ausgerichtet, und die Bima steht in der Mitte des Raumes. Sieben große parabelförmige Fenster schaffen eine Verbindung nach aussen. Die geschwungenen Oberflächen der Innenwände verleihen dem Raum einen textilen Charakter, der an das Stiftszelt und damit an den Anfang der jüdischen Religion erinnert. Trotz umfangreicher Sicherheitseinrichtungen bleibt das Synagogenzentrum ein offenes Haus, das sich der Stadt zuwendet und seine Besucher willkommen heißt.