
Sonderpreis 2021 Mehrschalig
WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS EHEMALIGES FEUERWEHRAREAL
LORENZEN MAYER ARCHITEKTEN, BERLIN
GEKONNTER ÜBERGANG
Zwei helle Ziegel-Baukörper ebnen den Weg in die Altstadt von Celle
Die Setzung der Volumina auf dem Feuerwehrareal, das Teil der ehemaligen Festungsanlagen in Celle ist, reflektiert komplexe städtebauliche Rahmenbedingungen. Nach Schleifung der Festungsanlagen war der Bereich zunächst Gartennutzungen vorbehalten, bevor im 19. und 20. Jahrhundert eine flächendeckende, eher heterogene Bebauung des Walls begann.
Zwei durch den Stadtgraben getrennte Baukörper formulieren räumlich einen Stadteingang. Ein kleiner Platz markiert den Übergang in die Altstadt. Feste bauliche Kanten setzen Endpunkte für die offene Bebauung des südlichen Walls. Zum Stadtgraben hingegen nehmen die Baukörper den Duktus der gewachsenen offenen Bebauung des Walls auf. Aufgelöste Raumkanten suchen den Bezug zum Graben und zum Landschaftsraum des „Französischen Gartens“. Die ausgeprägte Dachlandschaft der beiden Stadtbausteine orientiert sich an der Bebauung des Wallgrabens und hebt sich von der Kleinmaßstäblichkeit der Dachformen von Alt- und Vorstadt ab. Die Gestaltung der Fassaden verarbeitet Motive aus dem stadträumlichen Umfeld: Es entstehen leichte Versprünge in der Gebäudekubatur, Lochfassaden werden variiert und Ziegel als ortstypisches Material eingesetzt. Das Nutzungskonzept sieht in den Erdgeschossen flexibel teilbare Handelsflächen vor. In den Obergeschossen entstehen 28 individuell geschnittene Wohnungen.