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ZIEGELSCHALE
CHRISTOPH HEIB, HOCHSCHULE TRIER FB ARCHITEKTUR
EIN SCHWUNGVOLLER ENTWURF
Mit ganz neuen Formen zeigen Studierende, welche Potenziale im Ziegel stecken
Den Baustoff Klinker und seine Verwendung ganz neu erleben: Dieser Aufgabe haben sich Studierende des Fachbereichs Architektur an der Hochschule Trier gewidmet. Im Rahmen eines Hochschulprojekts entstand in Zusammenarbeit mit der Firma Hagemeister die Idee, einen Ausstellungspavillon für das Klinkerwerk zu entwerfen.
Dazu wurde ein Modell entwickelt, dass die Leistungsfähigkeit des Ziegels in Kombination mit Textilbeton unterstreicht. Dabei sollte der Entwurf die Stärke des Klinkers am Besten unterstützen.
Das Besondere an der Sache: Die Konstruktion misst insgesamt nur eine Materialstärke von etwa 7 cm Dicke. Die tragfähige, dünne Schale wird rein äußerlich als reine Ziegelschale wahrgenommen. Das Carbontextil sowie der Betonmörtel bleiben im Inneren verdeckt. Die Optik einer „einfachen“ Ziegelschicht wird durch die Verwendung eines Spaltklinkers mit rund 3 cm Materialstärke bewahrt. Mehrere Laborversuche mit Versuchsplatten veranschaulichten die Druck- bzw. die Zuglasten, die auf den Ziegel und das Textil treffen können. Die Auskragung lässt die Zugkräfte, die in dieser Konstruktion ebenfalls realisierbar sind, sichtbar werden.
Die Konstruktion wurde in fünf Fertigteilen geplant, die zunächst von den Studierenden in einer Werkhalle in der Nähe von Trier hergestellt und schließlich im Oktober 2018 zur Baustelle transportiert und dort zusammengesetzt wurden.